South Africa - A dream comes true

Camps Bay

South Africa!!! We are coming!!! Our spring break 2012 my son Alfons and me went on the road again. To South Africa. Our Goal: two weeks to get to know this beautiful country. On the famous garden route...

Nach zwölf Stunden Flug, die angenehm zügig verflogen, landeten wir in Kapstadt. Die Sonne schien vom strahlend blauen Himmel und als wir aus dem Flughafen zur Autovermietung stiefelten, wurden wir nicht direkt ausgeraubt. Naja, ehrlicherweise hatte ich auch nicht damit gerechnet. Zwar hatten einige im Vorfeld unserer Reise zur Vorsicht geraten, aber wir fühlten uns zu jeder Zeit sicher.

Außer vielleicht die erste halbe Stunde im Mietwagen. Aber das lag an meinen Fahrkünsten, die eh schon nicht wirklich Kunst genannt werden dürfen. Erschwerend kam der in Südafrika praktizierte Linksverkehr hinzu. Oh, was hab ich in den ersten Minuten ständig ins Leere gegriffen, wenn ich schalten wollte. Und so ein blöder Kreisverkehr ist links herum auch ganz schön verwirrend. Vor allem, wenn man gerade total übermüdet aus dem Flieger ins Auto umgestiegen ist. Wir kicherten ziemlich auf der Fahrt zu unserem Hotel, dem Primi Seacastle in Camps Bay. Zum Glück nahm auch Alfons meinen Fahrstil mit Humor. Das Lachen verging mir erst beim Einparken. Superkleine Lücke, zu allem Überfluss auch noch an einem Hang. Meine Knie zitterten und meine Nerven lagen blank. Ich war kurz davor, den Rezeptionisten zu bitten, unser Auto zu parken, als es plötzlich funktionierte. Puh.

Ohne Moos nix los

Jetzt aber schnell ins Zimmer, kurz noch den Ausblick auf den rauschenden Ozean genossen und dann los in den Ort, das nächste Problemchen lösen. Bargeld besorgen. Meine EC-Karte hatte wider Erwarten dem Bankautomaten am Flughafen keinen Cent entlockt. Und von meiner Kreditkarte, die ich zu Hause ja nie nutze, wusste ich den für Barabhebungen nötigen Pin nicht.

Gut, dass man in Südafrika genau wie in den USA selbst eine Packung Milch im Supermarkt mit Kreditkarte bezahlen kann. Blöd ist es nur, wenn man am Strand ein Eis kaufen möchte oder eine zollpflichtige Straße passieren muss und dort an der Kasse die Kreditkartenbezahlfunktion außer Betrieb ist. Also zuckelten wir los, um wenigstens ein bisschen Bargeld zu besorgen.

Schwieriges Unterfangen an einem Samstag. Wir mussten bis Montag warten. Am Wochenende arbeitet keine Bank der Welt. Zumindest konnten wir im Supermarkt ein paar Knabbereien besorgen, so dass wir nicht hungern mussten.

Tafelberg rauf und runter

Am nächsten Tag erkundeten wir morgens erst einmal das Wahrzeichen der Stadt, den Tafelberg. Mutig wanderten wir drauf los, doch auf der Hälfte verließen uns die Kräfte, die Lust und unser Wasservorrat. Die Sonne brannte vom Himmel. Wir stiefelten also lieber zurück zur Talstation, von wo aus uns die Cable Car auf die Spitze brachte.

Nachmittags wollten wir dann mit dem Hop On Hop Off Bus nach Capetown fahren. Das Auto ließen wir lieber stehen, die Einparkarie vom Abend zuvor steckte mir noch in den Gliedern. Den ersten Bus mussten wir ziehen lassen, Kreditkartenzahlfunktion out of order. Mist. Der nächste Bus kam zum Glück schnell und da konnte ich meine Kreditkarte glühen lassen. Genauso wie im Aquarium an der Waterfront.

Trotzdem hatte ich die ganze Zeit das dringende Bedürfnis endlich Bargeld zu besitzen, so ganz ohne war irgendwie ziemlich unfrei. Nachdem wir uns abends den wunderschönen Sonnenuntergang am Strand von Camps Bay gegönnt hatten, verkrümelten wir uns k.o. ins Hotel.

Gut, dass ich noch eine Verlängerungsnacht buchen konnte und wir bei der Gelegenheit gleich ein Upgrade vom netten Rezeptionisten bekamen. Riesenzimmer mit Riesenbalkon mit Riesenblick aufs aufgewühlte Meer. Windig ist es in Capetown scheinbar immer.

Affentanz aufm Weg zum Kap

Am nächsten Morgen starteten wir direkt zur Bank und bekamen endlich Bares. Zum Glück, denn kurze Zeit später standen wir vor der zollpflichtigen Straße ohne funktionierende Kreditkartenbezahlfunktion. Das Autofahren machte langsam Spaß und wir fuhren die herrliche Küstenstraße entlang bis zum Kap der guten Hoffnung, bremsten zwischendurch kurz für die Affen, die teilweise mitten auf der Straße hockten.

Am Kap der guten Hoffnung wanderten wir lange durch die glühende Mittagshitze und Alfons hielt sich erstaunlich tapfer. Ohne zu Murren guckte er sich alles mit mir an, staunte und ich erzählte ihm nebenbei alles, was mir noch zum Thema Kap der guten Hoffnung einfiel. Alfons ein wissbegieriger Zuhörer. Toll, jetzt wusste ich auch, warum ich es noch wusste. Um es ihm weitergeben zu können.

Die Pinguine aus Boulders Beach

Nachmittags besuchten wir die Pinguinkolonie am Boulders Beach. Zu süß die schwarzweißen Vögel, die zwar nicht fliegen können, aber trotzdem ein unbändiges Gefühl von Freiheit ausstrahlen. Reine Lebensfreude schwappte uns entgegen, wenn sie sich allesamt in die nächste Welle stürzten, um sich von der darauffolgenden wieder an den Strand spülen zu lassen.

Oh, wir wollten mitmachen. Ging aber nicht. So flitzten wir beide, jeder mit seiner eigenen Kamera bewaffnet, von einem Schau- bzw. Spielplatz der Pingus, um sie bei ihrem Treiben zu fotografieren.

Abends düsten wir weiter bis nach Caledon zu den Mineralquellen, plantschten noch ein bisschen und gönnten uns ein Steak im hoteleigenen Restaurant. Das hoteleigene Casino ließen wir links liegen, obwohl Alfons zu gerne gezockt hätte. Mir zuckte es auch in den Fingern, aber als Mutter mit Vorbildfunktion... No chance!

Wat ne Schlange

Nachdem wir am Tag darauf noch zwei Stunden in den heißen Quellen geplantscht hatten, zog es uns weiter durch die kleine Karoo, wo wir über Nacht ein hübsches Zimmerchen auf einer Farm in der nähe von Oudtshorn ergatterten. Das letzte und das kleinste. Die Herbergsmutter wollte uns erst fortschicken, weil sie uns das kleine Zimmer nicht zumuten wollte. Dabei war es echt nett und kuschelig.

Und gut, dass wir blieben. Das Abendessen war eine Wucht. So ein leckeres Straußensteak und der Schokokuchen als Dessert., den wir gleich drei Mal nachbestellten. Mmmh. Genau das Richtige für uns Naschkatzen. Kugelrund rollten wir uns ins Bett. Über uns ein gigantischer Sternenhimmel.

Am nächsten Morgen ging es direkt auf die Cango Wildlife Ranch, wo ich kleine weiße Tigerbabys streicheln durfte. Wow! Kleiner Wermutstropfen: Alfons durfte nicht mit ins Gehege, weil er zu jung war. Aber dafür ließen wir uns zusammen eine gelbe Riesenboa um den Hals hängen. Und dazu überwand ich mich nur für ihn. Ich hatte ziemlich Muffensausen, als das riesige Vieh angeschleppt und uns um die Schultern gehängt wurde.

Strauß lass nach

Danach ging es weiter und ab in den Untergrund, in die Cango Caves. Beeindruckend, vor allem für Alfons der das erste Mal in seinem Leben Stalagmiten und Stalagtiten in freier Natur zu Gesicht bekam. Lustigerweise hatte er davon gerade erst kürzlich in der Schule gehört. Jetzt kam es ihm wieder in den Sinn. Tja, die schönsten und einprägsamsten Geschichten schreibt das Leben, nicht die Schule.

Wenig später parkten wir unser Auto auf einer Straußenfarm. Südafrika-Besuch ohne Straußen – für uns undenkbar. Eine süße Lady führte uns rum und erklärte uns alles super anschaulich. Wir kicherten uns halb schlapp, als sie eine der Straußendamen dazu animierte, uns den Nacken zu massieren. Alfons fand das lustig, ich etwas eklig. Knuddelig war es als wir ein kleines Straußenküken in die Hand nehmen durften, so süß, so kuschelig.

Alfons hätte es am liebsten direkt eingesteckt. Stattdessen ging es nun zu Mutti und Vati Strauß, die schon darauf warteten, von uns beritten zu werden. Naja, das taten sie nicht wirklich, aber es wurde ein wilder lustiger Ritt, den wir wohl auch nie vergessen werden.

Weiße Villa in Knysna

Ach nach diesem Adrenalinschub düsten wir glücklich weiter die Gartenroute entlang über Mossel Bay nach Knysna. Dort fanden wir eine Luxus-Unterkunft. Weiße Villa direkt am Meer. Hier würden wir gern bleiben, aber erstmal gucken, ob wir uns das Ganze auch leisten können. Konnten wir. Carl, dem die Bleibe gehörte, machte uns ein verführerisch günstiges Angebot. Juchhu. Wir eroberten kurz unser Zimmer, alles ebenfalls in weiß und die großzügige Terrasse, um dann am Strand entlang zu springen und uns über das Meer zu freuen. Die Sonne ging unter, die Sterne und der Mond lösten sie ab. Auf Abendessen verzichteten wir, schnappten uns eine Tüte Chips. Und während Alfons irgendwann einschlummerte, saß ich noch lange auf unserer Terrasse und starrte hinauf in den Himmel. Dankbar. Aber auch sehnsüchtig.

Morgens genossen wir das mit Liebe gemachte Frühstück. Alfons bekam den ersten French Toast seines Lebens und bestellte direkt Nachschlag. „Sooo lecker, Mama. Das musst du unbedingt mal probieren“, schmatzte er strahlend über beide Wangen. Ich probierte und stimmte ihm zu. „Siehst du mein Jung, hat Mama dir doch was Gutes empfohlen. Als ich in Amerika war, habe ich French Toast ebenso geliebt.“ Ach, was freute ich mich über den gesunden Appetit meines Söhnchens. Normalerweise machte er sich genauso wenig aus Essen wie ich. Umso toller, dass es ihm so gut schmeckte. Gestärkt von unserem ausgiebigen Frühstück liefen wir erst ein bisschen am Strand entlang, um dann in den Pool zu hüpfen und ein paar Bahnen Wette zu schwimmen.

Mittags setzten wir uns ins Auto und kurvten an den Indischen Ozean in Brenton on Sea. Die wilden Wellen lockten mit Rauschen und Tosen und wir stürzten uns brüllend mitten hinein. Puh, die hatten ziemliche Kraft und ich blieb die ganze Zeit dicht an Alfons Seite. Er ist zwar ein hervorragender Schwimmer, aber Vorsicht ist besser als Nachsicht. Abends plauderten wir noch ein bisschen mit unserem Vermieter Carl. Er war es dann auch, der uns den Ausflug für den nächsten Tag empfahl.

Und so zogen wir nach French Toast und einer Runde Pool weiter nach Plettenberg Bay – zum Schnorcheln mit Seehunden. Nachmittags ging es nach Grahamstown, wo wir uns interessiert umguckten, aber irgendwie nicht über Nacht bleiben wollten. So landeten wir in Uithage, einem kleinen Kaff mit einem ganz netten italienischen Restaurant. Danach fielen wir kaputt in die Federn. Am nächsten Tag wollten wir auch früh weiter.

Addo Elephant Park

Der Addo Elephant Park rief. Dort verbrachten wir zwei Nächte, jeweils im Zelt und fuhren tagsüber im eigenen Auto auf Pirsch. Real Africa Feeling. Und obwohl wir die Big Five nicht alle antrafen, Gevatter Löwe wollte sich uns einfach nicht zeigen, hatten wir ein großes unvergessliches Abenteuer. Einmal hatten wir kurz geparkt, um einen Büffel zu fotografieren, als dem plötzlich einfiel, dass er die Straßenseite dringend wechseln müsse. Dumm nur, dass unser Auto im Weg stand. Oh, so schnell, hab ich die Kiste nie angeschmissen und fortbewegt.

Ein anderes Mal hatten wir uns durch einen wunderschönen Regenbogen aufhalten lassen und mussten uns danach doll beeilen, um noch pünktlich vor Anbruch der Dunkelheit in unserer Lodge zu sein. Wir schossen also statt im erlaubten 30er mit 40er Tempo um die Kurven. Bumm und plötzlich stand er da, der graue Riese. Drei Meter vor unserer Stoßstange. Wow, mit blutunterlaufenen Augen starrte der Elefant uns an und wir starrten zurück. Gut, dass ich doch noch so geistesgegenwärtig war, um zu bremsen und auszuweichen. Aber nun, was tun? Stehenbleiben und warten, was passiert oder weiterfahren? Ganz langsam schlichen wir uns an ihm vorbei und sobald wir sein Hinterteil passiert hatten, gab ich Gas. Als die Anspannung abfiel, gackerten wir und gackerten.

Nach zwei aufregenden Safari-Tagen rief das Meer nach uns und wir sprangen im famous Surfer Paradies Jeffreys Bay in die Wellen. Abends fuhren wir weiter nach St. Francis Bay, wo wir uns für vier Nächte im hübschen St. Francis Resort eincheckten. Als wir abends noch mal kurz zur Mall wollten, nahm ich zwei schwarze Mamis mit, die am Straßenrand auf eine Mitfahrgelegenheit hofften. Alfons fürchtete sich etwas. Zu Hause hatten alle davor gewarnt, Anhalter mitzunehmen. Aber mir taten die beiden Mädels leid und sie freuten sich so sehr, dass sie nicht zu Fuß die fast zehn Kilometer bis zu ihrem Township latschen mussten.

Bonito in St. Francis

St. Francis. Fünf Tage am selben Ort. Gleich morgens nach Frühstück und Pool fuhren wir zum Port St. Francis, um mit dem Boot aufs Meer zum Hochseeangeln und Haie gucken zu fahren. Ein geniales Abenteuer für Alfons, der zwei riesige Fische namens Bonito aus dem Wasser zog. Natürlich mit Hilfe. Einen Hammerhai sahen wir auch. Der nette Tim, dem das Boot gehörte, lud uns nachmittags ein mit ihm und einer anderen Touri-Familie durch die Kanäle von St. Francis zu schippern. Abends futterten wir dann alle zusammen beim Griechen lecker Fisch und Pommes.

Tim war so begeistert von uns Beiden, wir quatschten und lachten und hatten einen sehr netten Abend und für den nächsten Tag die nächste Einladung zur Bootstour. Danach wollte Tim uns ein Stück unberührtes Südafrika zeigen und wir donnerten mit seinem Jeep kleine Waldwege entlang durchs Gehölz bis zu einem wunderschönen Strand. Den Berg runter und dann saßen wir an diesem menschenleeren kilometerlangen Strand, die Wellen schlugen an den Strand, die Vögel segelten im Wind. Wir sammelten Holz für ein Lagerfeuer und pünktlich zum unvergesslich schönen Sonnenuntergang loderten die Flammen dem sternenklaren Himmel entgegen.

Unglaublich schön und unglaublich lieb von Tim. Trotzdem hatte ich zwischendurch einen faden Geschmack im Mund. Hoffentlich würde alles gut gehen. Hier würde uns niemand finden. Aber er machte keine falschen Versuche, stattdessen unterhielten wir uns lange über das Leben und das, was wir davon halten. Ich erzählte ihm von meinen Spiri-Erfahrungen, er lauschte gespannt. Einen kurzen Schrecken versetzte uns Tim dann aber doch noch, als er meinte, ob wir die Dünen jetzt wohl wieder hoch kommen würden. Wenn nicht, müssten wir hier bleiben. Aaah.

Wir drückten alle Daumen und Tim das Gaspedal seines Jeeps und wir schafften es. Äußerst knapp, wir wären wirklich beinahe im Treibsand stecken geblieben, aber heile wieder oben, düsten wir zurück nach St. Francis. Tim lieferte uns noch in unserem Resort ab, bevor er sich selber auf den Weg nach Hause machte.

Ui Ui Uitenhage

Am folgenden Tag checkten wir aus und trafen Tim. Zusammen machten wir uns auf den Weg zu seinem Freund, der eine Farm hatte und sich auf unseren Besuch freute. Unterwegs besuchten wir Uitenhage, ein spirituelles Örtchen auf dem Weg und eine Cheetah-Farm in der Karoo, wo Alfons mit drei kleinen Löwenbabys rumtollte und wir Leoparden streicheln durften.

Abends kamen wir in Graaf Reinet an, machten wieder ein Lagerfeuer, grillten und tranken Gin Tonic. Am nächsten Tag erkundeten wir die Gegend und schauten uns den Schießplatz an.

Südafrika - so wunderbar

Tim war Sportschütze und hatte in zwei Tagen ein wichtiges Turnier. Alfons war überglücklich als er auch mal abdrücken durfte. Jungs lieben einfach Schießgewehre. Ich musste natürlich auch einmal ran, tat es aber eher widerwillig. Viel zu laut. Am Abend hatten wir ein wunderbares Abendbrot mit Tims Freund und dessen Frau, die lecker gekocht hatte, erzählten und lernten viel Spannendes über Land und Leute. In der Nacht goss es dann als hätte Petrus die Schleusen geöffnet und vergessen, wie man sie wieder schließt.

Tim weckte mich. Wir mussten unser Auto über das sonst ausgetrocknete Flussbett bringen. Durch den Regen könnte dieses über Nacht vollaufen und dann kämen wir am nächsten Tag, unserem Abflugtag, nicht runter von der Farm und somit auch nicht zum Flughafen und unserem Flieger zurück nach Hamburg. Aber alles lief glatt.

Gut, dass wir das Auto schon bewegt hatten. Statt ausgetrocknetem Flussbett erwartete uns morgens wirklich ein kleiner Fluss, durch den wir mit unserem kleinen Mietwagen niemals gekommen wären. Wir verabschiedeten uns herzlich und voller Dankbarkeit von Tim und begaben uns auf die letzte Strecke unseres grandiosen Roadtrips durch Südafrika.

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